Donnerstag, Juli 27, 2006

Was ist dran an Triest?

Triest, eine norditalienische Hafenstadt. Seit ich sie als fünfjährigr Zwerg das erste Mal besucht habe, hat mich diese Stadt in ihrem zärtlichen Griff. Dass Triest seit einigen Jahren immer mehr an Popularität gewinnt, freut mich einerseits, da die Stadt diese Aufmerksamkeit verdient. Andererseits fühle ich so etwas wie Eifersucht. Plötzlich scheint jeder den Charme dieser Hafensiedlung, die sich fast erotisch an die Karsthügel schmiegt, erkannt zu haben meinen. Ich denke, es ist ein Hype, ein Lemmingverhalten, das von kalkulierenden Cheflemmingen gewinnbringend angeführt wird. Es gibt mittlerweile Triest-Krimis Triest-Kochbücher, und sogar Triest-Krimikochbücher. Schadet all das der Stadt? Nein, denn Triest ist unkaputtbar. Das liegt vor allem an der für jedermann sichtbaren Multikulturalität der Stadt. K&K-Architektur gibt den Hintergrund zu einer von den Autoritäten nur halbherzig akzeptierten K&K-Wiedergeburt. Das Völkergemisch des einst als Völkerkerker geschmähten Imperiums hat sich in dieser Stadt, der ökonomischen Nachfrage wegen, wieder gebildet und wurde ergänzt um afrikanische und orientalische Einflüsse. Und natürlich wirkt Triest, wie viele italienische Städte, sehr amerikanisch, also wie ein Lockruf, der schreit: "Hier ist alles möglich". Es ist sicher kein Zufall, dass James Joyce einige Jahre dort verbracht und vertrunken hat, in guter Gesellschaft mit anderen Genies. Triest ist anders als die meisten anderen Städte. Wenn die Sonne scheint und man am Meer entlang spaziert, können sowohl schöne Menschen, als auch der im Wortsinne umwerfende Bora-Wind das Leben des Besuchers nachhaltig verändern.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

il mio carso!

8:37 PM  

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