Sonntag, August 06, 2006

Nazis on the loose - und "Linke" sind dabei

Aus dem "standard": Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat am Sonntag dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, vorgeworfen, zu "jenen zionistischen Provokateuren im Westen" zu gehören, "die die Ermordung von dutzenden Kindern und hunderten Zivilisten, die Sprengung von Brücken zur Kappung von Fluchtwegen und Hilfslieferungen sowie das Töten von UNO-Soldaten verteidigen und so einen sinnlosen Krieg Israels rechtfertigen". Auch wenn Muzicant Kritiker "mit der Keule des Antisemitismus mundtot machen" wolle, stoße die Vorgehensweise Israels und der USA auf "völliges Unverständnis in breiten Teilen der Bevölkerung, und das zu Recht", sagte Haider.

Das war zu erwarten. Im derzeit sich warmlaufenden österreichischen Wahlkampf, in dem Haiders FPÖ-Abspaltung "BZÖ" verzweifelt um ein Grundmandat kämpft, überrascht es nicht, dass dieser "Mann der tausend Meinungen" es sich nicht entgehen lässt, auf der antisemitischen Welle zu reiten. Er hat ja leider Recht mit seiner Ansage, dass in Österreich "völliges Unverständnis in breiten Teilen der Bevölkerung" über den derzeitigen Verteidigungskrieg Israels herrscht. Kaum jemand nimmt wahr, dass Israel nicht nur um sein eigenes Überleben kämpft, sondern auch in vorderster Front stellvertretend gegen die Barbarei der religiösen Faschisten. Für einen "echten, tödlichen Nazi" (Bruno Kreisky über Haider) ist natürlich jeder, der gegen Juden mörderische Absichten hegt, ein Freund. Das hat Haider ja schon mit seinen bizarren Besuchen bei Saddam Hussein bewiesen, dem er, ohne Mandat, die "herzlichen Grüße des österreichischen Volkes" überbrachte. Noch einmal: Dass der durch Arisierung reich gewordene Rechtspopulist antisemitische Töne anschlägt, überrascht nicht. Das ist der Job dieses Unsympathen.

Traurig stimmen hingegen die vielen sich als "Antizionismus" tarnenden antisemitischen Stimmen aus dem linken Lager. Von Spinnern wie der "Antiimperialistischen Koordination" bis hin zum Mainstream in der Sozialdemokratischen Partei Österreichs wird eine verdächtige Sympathie für die arabische Welt und eine offene Verachtung für den demokratischen Staat Israel gehegt. Eine abstoßende Dreiecks-Querfront zwischen Nazis, Islamisten und Linksradikalen tut sich immer deutlicher auf und drängt Menschen, die noch denken und fühlen können, dazu, die gar nicht sonderlich sympathischen USA als letzte Hoffnung für das Überleben von Rechtstaat und Demokratie zu sehen. Die "Linke", die es derzeit zu bestaunen gibt, ist nichts als realitätsfremd, zum Teil sogar Diktatur- und mordlüstern und bejubelt folgerichtig einen autoritären Schwachkopf wie Hugo Chavez, der das Vorgehen Israels mit jenem der Nazis vergleicht.


Deprimierendes Fazit: Der Antisemitismus, in allen österreichischen Gesellschaftsschichten weit verbreitet, tobt sich wieder aus, und die "Linke" ist in vorderster Reihe dabei. Anstatt, wie es ein funktionierender Verstand oder auch nur linker Selbsterhaltungstrieb gebieten würde, Solidarität mit Israel zu üben, organisieren diese Leute Kampagnen mit so debil-nostalgischen Slogans wie "Hände weg vom Iran" (offensichtlich inspiriert von den 20er-Jahren, als es in England hieß: "Hands off the Soviet Union"). Die Verbrüderung der linken wie auch der rechtsradikalen Szene mit den Islamisten schreitet voran, und so mancher "Antiimperialist" lässt sogar die Taliban, diese Kommunistenmörder, hochleben. Hauptsache gegen die USA, gegen Israel, gegen die Zumutungen der Aufklärung. Und Hauptsache für Stallwärme und inzestuöse dörfliche Enge und intellektuelle Autokastration - das ist das Bild dieser "Linken". Erbärmlich und zum kotzen.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Nationalsozialismus nach 1945
Antisemitismus ist Extremismus,
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus!

8:01 AM  

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