Freitag, September 15, 2006

Wahlkampf: Ein echter "Teutschkärntner"

Ich gestehe: Obwohl ich hier geboren wurde und aufgewachsen bin, verstehe ich die Kärntner immer noch nicht. Zumindest nicht jene, die sich so sehr vor ihren slowenischen Wurzeln fürchten, dass sie nicht nur keine zweisprachigen Ortstafeln ertragen, sondern sogar soweit gehen, ihren Namen zu ändern. Einer dieser seltsamen Menschen ist der ehemalige Chef der Handelskette "Billa", Veit Schalle. Der tritt für Jörg Haiders BZÖ an und hat kürzlich gesagt: "Die Slowenen sind hier zu Gast und müssen sich dementsprechend nach Österreich orientieren, statt Ortstafeln zu erstreiten." Lustig ist, dass "Schalle" unter dem nicht wirklich germanischen Namen Slougovc zur Welt kam, also selber jener Volksgruppe zugehörig ist, die keineswegs "hier zu Gast" ist, sondern das Gebiet schon viel länger bewohnt als die "germanischen" Bajuwaren.

Das und die Realsatire, dass BZÖ-Spitzenkandidat Peter Westenthaler Peter Hojac hieß, bevor er durch Haider sein germanisches Erweckungserlebnis hatte, müsste diese Truppe zur Lachnummer Nummer 1 in Österreich machen. Stattdessen steht zu befürchten, dass nicht nur das BZÖ es wieder ins Parlement schafft, sondern dass auch die andere Rechtsaußenpartei, die FPÖ, wieder zulegen wird.


4 Comments:

Blogger liberalinösterreich said...

Das BZÖ und die FPÖ sind die Produkte der ungenügenden Vergangenheitsbewältigung,samt der typischen Weiterwurschtelmentalität in Österreich.
In Deutschland wäre es undenkbar, dass solche Lachnummern ins Parlament gewählt würden.

11:20 AM  
Anonymous Anonym said...

Slougovc. Echt? Leb ich jetzt hinterm mond oder ist das eh allgemein bekannt? Ed

7:19 PM  
Blogger Lindwurm said...

Aus der online-Ausgabe der "Kleinen Zeitung" vom 16.9.:

Ob in einer anderen Familie derzeit der Haussegen schief hängt? Die Verwandtschaft von Ex-Billa-Boss und BZÖ-Kandidat Veit Schalle dürfte mit seinen Aussagen wenig Freude haben. "Die Slowenen sind hier zu Gast und müssen sich dementsprechend nach Österreich orientieren" und "sie schreien permanent und stellen immer neue Forderungen", erklärte er in einem Interview. Damit würde er Mutter, Onkel und Cousins mit slowenischen Wurzeln wohl gehörig vor den Kopf stoßen. Denn Schalle ist mit dem gar nicht so deutschen Namen Slougovc in Ruden geboren. Erst sein Stiefvater aus Tainach gab ihm den Namen Schalle. Gelernt hat er im Lebensmittel-Geschäft Slougovc bei seinem Onkel in St. Kanzian. Cousin Michael Slougovc war Bezirks-Kammervertreter der slowenischen Bauern und Großcousin Gregor 15 Jahre im Gemeinderat auf der slowenischen Wirtschaftsliste.

http://www.kleine.co.at/nachrichten/politik/210562/index.do

11:06 PM  
Anonymous Anonym said...

@liberalinösterreich:Ja,genau,in Deutschland wählt man gleich die NPD;-)
sunburn

8:45 AM  

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