Dienstag, Februar 06, 2007

Ein paar Cents zur französischen Präsidentschaftswahl

In April wählt Frankreich den neuen Präsidenten oder die neue Präsidentin. Letzteres scheint zusehends unwarscheinlicher, hüpft doch die sozialistische Kandidatin Ségolène Royal nicht nur zielsicher von Fettnapf zu Fettnapf, sondern muss sich auch mit einer Reihe von Kandidaten der extremen Linken um Stimmen prügeln. Den Sieg, vielleicht sogar schon den Einzug in die Stichwahl, könnte sie vor allem das Antreten des wirrköpfigen Globalisierungsgegners und von den Medien als "Bauernführer" titulierten José Bové kosten, genießt der Mann doch bei weiten Teilen der antiamerikanischen und antisemitischen Linken größte Bewunderung. Letzteres verwundert, laufen all seine Wortmeldungen und schriftlichen Stellungnahmen letztendlich auf folgende schwachsinnige Formel hinaus: Esst keine Südfrüchte, verratet Israel, gebt all euer Geld den französischen Bauern und alles wird gut und schön. Ok, eigentlich verwundert das gar nicht sondern passt wie Ketchup zu Steak.

Sehr gute Chancen, demnächst in`s Elysée einzusiehen, hat der Kandidat der Konservativen, Innenminister Nicolas Sarkozy. Der Mann ist nicht unumstritten, manche seiner Wortmeldungen klingen gar sehr nach rechtem Populismus, aber eines hat er oft: nämlich recht. Kürzlich hat er in einer TV-Diskussion mal wieder die Kulturrelativierer gegen sich aufgebracht, weil er das Selbstverständliche einmahnte: "Man ist nicht polygam, man beschneidet nicht seine Töchter und schlachtet kein Schaf in seiner Wohnung", sagte Sarkozy. Selbstverständlich fühlte sich sofort eine Dame aus dem Publikum dadurch "beleidigt", weil: "Ich komme aus Algerien, und ich bin Muslimin". Ja gute Frau, und weil Sie aus Algerien kommen und Muslimin sind, werden Polygamie, Mädchenbeschneidung und häusliches Schlachten in der Mietskaserne zu schwer okayen Sachen? Man fasst die dummdreiste Frechheit mancher Anhänger Mohammeds kaum noch, weswegen mir ein konservativer Politiker, der diese Probleme beim Namen nennt, allemal lieber ist als die Träumer, die meinen, man müsse des lieben Friedens willen den Begehrlichkeiten der Intoleranz nachgeben und dürfe nur ja nicht die edlen Gefühle von religiösen Fanatikern verletzen.

2 Comments:

Blogger liberalinösterreich said...

Wie, wahr, wie wahr ...

Wir müssen islamischen Kulturen, zumindest in Europa dabei helfen, eine Art Aufklärung durchzumachen.

Dass heißt, zwar natürlich weiterhin an den Islam zu glauben, aber die gesellschaftlichen Rückständigkeiten, die du genant hast, aufzugeben und Religion nicht als Staatssystem zu begreifen.

Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Deine genannten Tatsachen haben oft weniger mit der Religion zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Traditionen und Strukturen ...

8:07 AM  
Anonymous Anonym said...

Der Islam hat den Säkularisierungsprozess,den die christliche Religion schon etwa 200 Jahre hinter sich hat,noch nicht abgeschlossen,ja,noch nicht einmal angefangen möchte man meinen wenn man von manchen Aktionen wie Ehrenmorden,beschneidungen,etc.liest.
Sarkozy ist für mich zwar nicht der Sympathieträger schlechthin,hat aber vollkommen recht,was das von Dir angesprochene Thema anbelangt! Lieber klare Worte als weichliche und biegsame "politisch korrekte" Gutmenschen-Ansichten ohne Rückgrat.

9:20 AM  

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